Panzer in Allach

Ein Panzer rollt über riesige, bunte Phantasieblumen. So hat Martin Blumöhr die diese Waffengattung, deren Produktion im Münchner Stadtteil Allach eine lange Tradition hat, in seinem Kunstwerk "Stadtlichtung" aufgegriffen. In der Unterführung, die der Künstler zusammen mit örtlichen Schulklassen gestaltet hat, beginnt mein heutiger Fußweg. Unwillkürlich denke ich bei dem Anblick an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Vor allem an die aktuellen Diskussionen um deutsche Waffenlieferungen. Mein Weg führt weiter zum Allacher Bahnhof am Einkaufszentrum Evers vorbei. Bei dessen Farbgebung haben sich die Architekten an den Industriebauten von Krauss Maffai, gleich gegenüber auf der anderen Bahnseite angelehnt. Nein dass ist nicht der Panzerhersteller, sondern ein führender Hersteller von Maschinen für die Kunststoffindustrie. Demnächst wird er Allach in Richtung Parsdorf verlassen. Die Waffenschmiede schließt sich ein Stück weiter im Norden an. Dahin führt mich auch mein Weg. Bis zur Waldkolonie. Dort fällt mir ein Plakat am Rand der idyllischen Siedlung auf. "Keine Panzer in Allach!" wird da gefordert. So sehr man Verständnis haben möchte, für Menschen, die unter dem Lärm der Panzer-Teststrecke leiden, in der aktuellen Situation wirkt die Forderung auf tragische Weise doch etwas aus der Zeit gefallen.